Prof. Eckardt und Prof. Ilchmann sind hochspezialisiert auf dem Gebiet der Hüft- und Kniegelenksendoprothetik. Sie führen jährlich mehrere hundert dieser Eingriffe durch und blicken beide auf eine langjährige Erfahrung mit Implantationen von Kunstgelenken incl. Wechseloperationen zurück.
Dennoch sind sie zuallererst Ärzte, sind breit ausgebildet im Fach Orthopädie, untersuchen den gesamten Bewegungsapparat und beurteilen den ganzen Menschen mit seinen individuellen Einschränkungen und Bedürfnissen.
Umfangreiche Erfahrungen der beiden Ärzte auch in der Wirbelsäulenmedizin, Unfallchirurgie und Kinderorthopädie führen zu grossem Verständnis nicht nur eines einzelnen Gelenkes oder einer Extremität, sondern des gesamten Organismus mit seinen vielen Puzzelsteinen, die alle zum Erhalt der Mobilität erforderlich sind.
Zur Einschätzung und auch Risikoabwägung evtl. geplanter Operationen ist es unerlässlich, mit medizinischem Sachverstand den Menschen mit seinen individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen an Bewegung, Arbeit, Sport und Freizeit etc., aber auch seinen Begleiterkrankungen zu erfassen. Eine Behandlung oder Beratung bei Problemen, die keiner Operation bedürfen, erfordert mindestens den gleichen, hohen Sachverstand.
Patienten mit gesundheitlich relevanten Begleiterkrankungen brauchen intensivere Abklärungen, Gespräche mit dem Hausarzt und ggf. auch internistische Mitbetreuung und Beurteilung, bevor eine Operation geplant wird. Das ENDO-Team kümmert sich darum.
Wir nehmen uns Zeit für Gespräche, damit nicht nur die Erwartungen des Patienten mit den Erfolgsaussichten des geplanten Eingriffes in Übereinstimmung gebracht werden, sondern bereits im Vorfeld mögliche Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden, die die Situation nach der Operation beeinflussen könnten.
Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht ein Gelenk.
Die Ära der Neuentwicklung von Implantaten ist schon zur Jahrtausendwende zu Ende gegangen. Internationale Qualitätsregister und Langzeitdokumentationen zeigen, dass eine Verbesserung der Haltbarkeit der Implantate nicht mehr zu erzielen ist. Neuentwicklungen bergen neue und manchmal überraschende Risiken und sind heute nur noch schwer zu rechtfertigen. Konsequenterweise sind die Regularien zur Neueinführung von Implantaten wesentlich strenger geworden.
In den Folgejahren kamen „Minimalinvasive“ Operationsmethoden in den Fokus der Entwicklung. Eine klare Definition dieser Methoden gibt es nicht, es hat sich aber gezeigt, dass weichteil- und damit auch muskelschonende Operationsverfahren zu besseren Ergebnissen führen. Bei routinierten Operateuren sollten diese Verfahren eine Selbstverständlichkeit darstellen.
Nach dem technologischen Zeitalter steht heute der Patient im Mittelpunkt der Forschung. Er soll in seiner Gesamtheit mit allen Bedürfnissen wahrgenommen werden. Er soll vollumfänglich informiert sein, die Behandlungsabläufe sollen bereits vor der Operation optimal auf ihn abgestimmt werden. Jedes Detail der Behandlung wurde systematisch untersucht, damit können wissenschaftlich basierte Empfehlungen ausgesprochen werden.
Durch enge Kooperation zwischen den in die Behandlung eingebundenen Berufsgruppen werden Doppeluntersuchungen und widersprüchliche Vorgehensweisen eliminiert, Fehlerrisiken minimiert und Komplikationen vermieden.
Im Vergleich zu früheren Vorgehensweisen wird der Patient in seiner Integrität wesentlich weniger als bei früheren Vorgehensweisen gestört. In der Summe fällt das physische und psychische Trauma, das durch die Operation verursacht wird, deutlich geringer aus, die operativen Risiken nehmen ab und die Erholung ist deutlich rascher.
Derartige Konzepte sind insbesondere in Nordeuropa und den USA schon so weit entwickelt, dass ein Teil der Prothesenoperationen ambulant durchgeführt werden.
Unser Ziel ist es, jedem Patienten eine individuelle und zugleich auch sichere Behandlung zukommen zu lassen!
Um die bestmögliche Qualität sicher zu erreichen, müssen aber Behandlungsschritte nach definierten Regeln, d.h. standardisiert, und mittels bewährter Methoden zur Anwendung kommen. Im Laufe eines Krankenhausaufenthaltes kommt dem Patienten die Behandlung durch verschiedenste medizinische Fachkräfte zugute. Deren Zusammenarbeit muss geordnet und optimal aufeinander abgestimmt sein. Dadurch wird sichergestellt, dass der Patient mit seinen Bedürfnissen wirklich im Mittelpunkt der Behandlung steht.
Prof. Eckardt und Prof. Ilchmann haben die Entwicklung in diese Richtung an der Hirslanden Klinik Birshof angestossen, nicht zuletzt durch Aktivitäten, die sie an Universitätskliniken in Deutschland, Schweden, Niederlande und Dänemark kennengelernt haben. Die Klinik hat diesen Ansatz aufgegriffen und gemeinsam wurde das Projekt „Motion“ für die Implantation von Hüft- und Knieprothesen ins Leben gerufen. Alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen, vor allem die Anaesthesie, Innere Medizin, Operationsteam, Pflege und Physiotherapie wurden in das Projekt eingebunden.
Es wurden neue Stellen geschaffen, um die Patienten rechtzeitig vor der Operation vollumfänglich besser wahrzunehmen und auf den Eingriff vorzubereiten. Die richtigen Medikamente für den stationären Aufenthalt werden im Vorfeld erfasst und für den Eingriff abgestimmt. Im Gespräch, mit Informationsmaterial und durch Patienteninformationsveranstaltungen wird die bevorstehende Operation und die Zeit danach vorbereitet. Damit werden die Patienten besser auf die Operation eingestellt und schonender durch den Spitalaufenthalt geführt.
Während des Aufenthaltes ist das gesamte Personal über den standardisierten Ablauf informiert, was zu einer harmonischen und widerspruchfreien Behandlung führt. Die Tage im Spital dienen dazu, die Mobilität und Selbständigkeit möglichst rasch wieder zu erlangen, woran das gesamte Behandlungsteam unterstützend arbeitet.
Die mit der Operation verbundenen Sorgen und körperlichen Beschwerden fallen damit deutlich kleiner aus. So ist der Eingriff weniger belastend und es verkürzt sich die Erholungszeit.
Viele internationale Studien zeigen, dass mit derartigen Massnahmen die Behandlungssicherheit gesteigert wird, die Patienten rascher mobil werden und in der Summe die Zufriedenheit zunimmt. Wir sind sicher, dass mit dem Projekt „Motion“ ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung getan wurde.